Aufgrund einer geplanten Baumaßnahme an der Schunter bei Harxbüttel soll in dem renaturierten Flusslauf ein Abschnitt von ca. 70 Metern trockengelegt werden. Dazu wurde der betreffende Abschnitt mit Big Bags vom Ober- bzw. Unterwasser abgetrennt und soll vor Beginn der Baumaßnahme ausgepumpt werden.
Vorab war es daher wichtig den Fischbestand zu evakuieren. Als zuständiger Fischereiberechtigter haben wir daher eine Genehmigung zur Elektrofischerei beantragt und den Abschnitt an zwei Tagen elektrisch befischt. Bei Temperaturen über 30°C war dies in den Wathosen und mit den langen, gummierten Schutzhandschuhen eine schweißtreibende Arbeit.
Dass die Arbeit wichtig war merkten wir schon nach den ersten paar Metern als uns ein Schlammpeitzger ins Netz ging. Diese bedrohte Fischart ist leider sehr selten geworden und wurde von uns noch nie im Rahmen einer Elektrobefischung in einem Vereinsgewässer nachgewiesen. Auch der Fang von Bachneunaugen, Bitterlingen und Bachschmerlen begeisterte die beteiligten Helfer, da man diese Fischarten beim Angeln praktisch nie zu sehen bekommt.
Besonders froh waren wir auch über den Fang von über 40 Quappen. Vor etwa 10 Wochen hatten wir bei unserem Quappenbesatz auch Jungfische in die Schunter bei Harxbüttel gesetzt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei den gefangenen Fischen um unsere Besatzfische, die in dieser kurzen Zeit hervorragend abgewachsen sind. Dieses Ergebnis bestätigt unsere Hoffnung mit der Schunter ein ideales Gewässer für den Quappenbesatz gefunden zu haben.
Insgesamt konnten 15 Fischarten von uns in dem kurzen Abschnitt nachgewiesen werden. Darunter waren über 30 Hechte (überwiegend Jungfische, aber auch ein Exemplar von über 60 Zentimetern), über 20 Aale, über 20 Schleien und Barsche und Weißfische in großer Zahl. Fast unglaublich welcher Fischartenreichtum sich in diesem Bereich der Schunter, der erst vor ca. 6 Jahren fertiggestellt und geflutet worden ist, angesiedelt hat.