Im Jahr 2021 beteiligte sich der KBF erstmalig an dem Artenschutzprogramm des Anglerverbandes Niedersachsen e.V. (AVN) zum Erhalt der Quappe. Seit dieser Zeit setzen wir jährlich Quappenbrut in einen unserer Zuchtteiche ein, um die Jungfische nach einem Jahr in der Oker auszusetzen. So tragen wir zum Erhalt dieser bedrohten Fischart in unseren Fließgewässern bei. Erfreulicherweise trägt diese Arbeit langsam Früchte. Der erste Nachweis unserer Quappen gelang bei einer Fischbestandsuntersuchung am Petriwehr. Inzwischen erreichen uns auch immer mehr Fangmeldungen von Anglern, die in der Oker Quappen mit Längen bis zu 50cm fangen.
Der AVN hatte in dieser Woche aufgrund sehr guter Laichergebnisse in der Quappennachzucht kurzfristig tausende Jungfische abzugeben. Die Voraussetzung für die Abgabe war, dass die Jungfische im Weser-Einzugsgebiet ausgesetzt werden. Unser Vorstand hat umgehend reagiert und entschieden zusätzlich zum Besatzplan 10.000 junge Quappen zu bestellen. Zwei Tage später wurden diese abgeholt und in der Schunter sowie in der Mittelriede ausgesetzt. Innerhalb von drei Stunden wurden über zehn geeignete Besatzstellen angefahren und die Jungfische in unseren Pachtstrecken verteilt.
Die Quappe ist auf strukturreiche Fließgewässer angewiesen, die einer regelmäßigen Hochwasserdynamik unterliegen. Für die Entwicklung von Quappenlarven ist es wichtig, dass bei Hochwasserereignissen der Fluss mit der Aue verbunden ist, sodass es bei Überschwemmungen strömungsberuhigte Flachwasserbereiche gibt, in denen sich die jungen Quappen entwickeln können. Die geplante Renaturierung der Schunter bei Querum verfolgt genau dieses Ziel, sodass unsere Quappen bei Erreichen der Geschlechtsreife hoffentlich ideale Bedingungen in der Schunter vorfinden. Diese Maßnahme wird sich positiv auf den Quappenbestand im Oker-Einzugsgebiet auswirken. So leistet der KBF seinen Beitrag zum Artenschutz und fördert die Rückkehr dieser heimischen Fischart. Eine Elektrobefischung im nächsten Jahr soll zeigen wie sich die Quappen in unseren Gewässern entwickelt haben.