Klub Braunschweiger Fischer e.V.

Weißfischmassen im Galggraben

Bereits kurze Zeit nach unseren Einsätzen an der Innenstadtoker zur Rettung von Fischen, die von der Okerabsenkung betroffen waren, kam es nun erneut zu einer kurzfristigen Rettungsaktion. Diesmal ging es an den Galggraben im Norden der Stadt. Dieser Graben entwässert in den Ölper See und führte aufgrund der Regenfälle der letzten Woche ungewöhnlich viel Wasser. An der Mündung in den Ölper See entstand dadurch offensichtlich ein Lockstrom, dem viele Fische aus dem Ölper See in den Galggraben folgten. Nachdem der Wasserstand im Graben wieder abgesunken war, konnten die meisten Fische nicht in den Ölper See zurückkehren. Die Folge war, dass sie im Graben gefangen waren. Dieser Vorgang ist erstmal nicht ungewöhnlich, wurde aber in diesen Dimensionen noch nicht beobachtet. Daher wurden wir von der Stadt Braunschweig um Unterstützung gebeten, da tausende Weißfische in dem Graben stehen sollten und umgesetzt werden mussten.

Bei unserem Eintreffen war schnell klar, dass dieser Einsatz nicht mit zwei Keschern und ein paar Eimern zu bewältigen war. Zehntausende Rotaugen standen dicht gedrängt in dem flachen Graben und konnten nicht in den See zurückschwimmen. Kurzerhand wurden Helfer organisiert und wir rückten mit unserem Vereinstransporter samt Fischbehälter an, um die Fische zu fangen und abzutransportieren. Dies gestaltete sich in der Umsetzung sehr schwierig, weil der Graben stark verdreckt und die Fische sehr agil waren. Mit Sandsäcken, die uns die Stadtentwässerung Braunschweig zur Verfügung stellte, wurde der Graben in Abschnitte unterteilt und systematisch abgefischt.

Hunderte Kilo Rotaugen sowie Ukeleie und Flussbarsche wurden abgekeschert, verladen und zum Neuen Teich gefahren. Aufgrund des sehr guten Weißfischbestands im Ölper See entschieden wir uns gegen ein Umsetzen der Fische direkt in den See. Der Einsatz verlief reibungslos und endete nach vier Stunden ohne nennenswerte Ausfälle. Leider war es nicht möglich alle Fische einzufangen. Dieser Vorfall zeigt wieder einmal, wie wichtig es ist, dass wir über Notsituationen informiert werden. Ohne den Einsatz hätten die Fische in dem Graben zwangsläufig Sauerstoffprobleme bekommen und wären verendet. Daher möchte ich alle unsere Mitglieder bitten, uns bei ungewöhnlichen Beobachtungen zu informieren und sich nicht darauf zu verlassen, dass sich schon irgendwer kümmern wird…

Weitere Artikel