An der Fischtreppe am Petriwehr sollen in den nächsten Tagen Optimierungsarbeiten durchgeführt werden. Konkret sollen die Kammern, die sich unter dem direkt an der Fischtreppe gelegenen Steg befinden, so umgebaut werden, dass das Wasser bei einer Okerabsenkung aus den Kammern in die Fischtreppe fließt und über diese dann ablaufen kann.
Aktuell besteht noch das Problem, dass das Wasser bei Absenkungen in kleinen Mulden unter dem Steg stehen bleibt und sich die Fische in diesen Mulden sammeln, anstatt mit dem ablaufenden Wasser aus der Fischtreppe herauszuschwimmen. Wenn dann das Wasser in den Mulden versickert, bleiben die Fische in den trockenen Mulden liegen und würden verenden, wenn sie nicht gerettet werden. Da solche Rettungsaktionen aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der Dunkelheit unter dem Steg sehr aufwendig sind, sollen die geplanten Maßnahmen nun Abhilfe schaffen.
Da die Fischtreppe zur Durchführung des Umbaus trockengelegt werden musste, trafen wir uns am frühen Morgen mit Helferinnen und Helfern von der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Wasserbehörde der Stadt Braunschweig, um die Fische einzusammeln und in das Unterwasser der Oker zurückzusetzen. Dafür wurde Kammer für Kammer mit Kopflampe und Kescher abgesucht und die Fische eingesammelt.
Zu den am häufigsten vorkommenden Fischarten zählten Rotaugen, Döbel, Gründlinge und Flussbarsche. Darüber hinaus konnten auch ein kleiner Hecht, fünf Aale, sechs Bachforellen und vier Groppen gefangen werden. Die Groppen sind ein Beweis dafür, dass die Fischtreppe auch für schwimmschwache Fischarten gut passierbar ist. Auch Kamberkrebse und Muscheln haben wir in der Fischtreppe gefunden.
Insgesamt war der Einsatz sehr gut koordiniert und die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten führte dazu, dass alle Fische zügig und unbeschadet umgesetzt werden konnten. Wir freuen uns auch, dass die Abstimmung mit der Stadt Braunschweig zu Maßnahmen an „unseren“ Fließgewässern so gut funktioniert und wir unsere Interessen angemessen vertreten können.
Die Stadt Braunschweig hat den Einsatz mit der Kamera begleitet und ein Kurzvideo veröffentlicht, das wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.